Der JournalismusTag.17 lockte am 8. November weit über 200 Medienschaffende nach Winterthur – zu Panels, Workshops und Podien rund um aktuelle Fragen, Probleme, aber auch Innovationen und Visionen zur journalistischen Arbeit. Das Programm wurde erneut als hochstehend und abwechslungsreich empfunden, deckte es doch vielfältige, wichtige Aspekte und spannende Teilgebiete der aktuellen Berufsdebatte ab – an «No Billag» kam man natürlich nicht vorbei.
Mit einer medienpolitischen Diskussion, punkto Spritzigkeit und Tiefgang sicher ein Höhepunkt aller bisherigen Tagungen, endete ein intensiver Tag: Die Debatte um die mediale Grundversorgung in der Schweiz nahm den roten Faden zum Schluss nochmals auf, mit dem Jochen Wegner, Online-Chefredaktor von «Die Zeit», die Tagung eröffnete: dem Journalismus tut der offene Blick nach vorne gut, positiv, aber selbstkritisch, durchaus auch spielerisch und experimentierfreudig, alte Konzepte neu zu denken, mit stärkerem Fokus auf den Dialog mit dem Publikum und auf das gegenseitige Verständnis zur Stärkung der Demokratie.
Die Verantwortlichen vom kleinen QuaJou-Vorstand zeigten sich sehr zufrieden – vor allem ob des Zuspruchs der Teilnehmenden. Nicht nur kamen wieder so viel Besucher/innen wie im letzten Rekordjahr, auch schienen die Debatten um eine bedrohte Profession diesmal noch intensiver geführt, war der Austausch noch offener und profunder – nicht zuletzt, weil man unter sich war und wieder für hochkarätigen Input gesorgt hatte.
Natürlich wurden Grundsatzthemen behandelt, ernsthaft und mit klugen Statements etwa die – bedrohte – Unabhängigkeit der Medien, der Umgang mit anderen Playern der Öffentlichkeit oder die denkbaren neuen Modelle zu Medienmarkt und Service Public. Hier kam man an Fragen zur Sicherung einer journalistischen Grundversorgung oder zum «No-Billag-Komplex» nicht vorbei. Fakten, Meinungen, Emotionen und eine eigentliche kollektive Entscheidungsfindung unter Profis sowie handfeste Tipps prägten aber ebenso die vielen anderen Sessions am JournalismusTag.
Wissensvermittlung, Austausch und Meinungsbildung auf der einen Seite, informelle Begegnungen auf der anderen, gaben dem Tag der Schweizer Journalistinnen und Journalisten auch diesmal seine geschätzte, spezielle Prägung. Und es war immer wieder auch unterhaltsam, gar lustig. So endete die abschliessende Podiumsfrage mit Erwägungen zum «Qualitätskriterium Brennwert» der letzten Printausgabe für die einsame Insel…
Fotos von Laura Marty
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Der nächste JournalismusTag findet im November 2018 statt. Ideen sind willkommen: www.quajou.ch
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